Warum sind Mikronährstoffe so wichtig?

Um gesund zu bleiben, benötigt der menschliche Körper nicht nur Makronährstoffe wie Fette, Kohlenhydrate und Proteine, sondern auch essenzielle Mikronährstoffe. Der Körper kann diese nicht selbst herstellen, weshalb sie über die Nahrung aufgenommen werden müssen. Besonders bei Vitamin B12, Eisen, Vitamin D und Magnesium besteht oft das Risiko eines Mangels.

Ein Mangel an Mikronährstoffen kann zu Symptomen wie Energiemangel, Müdigkeit und Konzentrationsproblemen führen. Durch eine gezielte Einnahme von Mikronährstoffen lässt sich langfristig eine bessere Gesundheit erreichen.

Was sind Mikronährstoffe?

Mikronährstoffe sind unerlässlich für den Körper, um wichtige Stoffwechselprozesse und physiologische Abläufe zu unterstützen. Sie liefern zwar keine Energie, sind aber für biologische Prozesse unverzichtbar. Mikronährstoffe umfassen:

  • Vitamine: Essenzielle organische Verbindungen, die der Körper nicht selbst herstellen kann, wie Vitamin C, Vitamin D, B-Vitamine und Vitamin A.
  • Mineralstoffe: Anorganische Substanzen, die für Enzyme, Hormone und Zellaktivitäten benötigt werden, wie Calcium, Magnesium, Kalium und Natrium.
  • Spurenelemente: Diese Mikronährstoffe werden in sehr kleinen Mengen benötigt, sind aber für spezifische Körperfunktionen unerlässlich, z.B. Eisen, Zink, Jod und Kupfer.

Reicht eine ausgewogene Ernährung immer aus?

Eine ausgewogene Ernährung allein reicht leider nicht immer aus, um den Körper mit allen notwendigen Mikronährstoffen zu versorgen. Hier möchte ich einige Gründenennen:

  • Nährstoffarmut in Lebensmitteln: Umweltfaktoren, landwirtschaftliche Praktiken und industrielle Verarbeitung können den Nährstoffgehalt verringern.
  • Ernährungspräferenzen und Diätrestriktionen: Vegane oder vegetarische Ernährung, sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten erhöhen das Risiko bestimmte Mikronährstoffe nicht ausreichend aufzunehmen.
  • Verdauungsprobleme und Malabsorption: Verdauungsstörungen oder Darmerkrankungen können die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigen.
  • Erhöhter Nährstoffbedarf: Schwangerschaft, Stillzeit, intensiver Sport oder Stress erfordern oft eine erhöhte Mikronährstoffzufuhr, der schwer allein über die Ernährung gedeckt werden kann.

Wann liegt ein Mikronährstoffmangel vor?

Um festzustellen, ob ein Mikronährstoffmangel vorliegt, ist es wichtig, den Unterschied zwischen Referenz- und Optimalwerten zu verstehen:

Referenzwerte: Diese spiegeln den statistischen Durchschnitt wider und decken etwa 95% der getesteten Personen ab. Richtig ist, dass ein Wert unterhalb des Referenzbereichs einen deutlichen Mangel zeigt. Aber Referenzbereiche haben mit ihrer 95%igen Abdeckung zumeist einen breiten Wertebreich. Das bringt das Problem mit sich, dass „optimale, individuelle“ Unterschiede nicht berücksichtigt werden. Referenzwerte wurden statistisch berechnet aus den Labowerten der „Durchschnittsbevölkerung“, die sowohl gesunde, aber viel mehr Menschen mit Symptomen, einbezieht. Diese Mischung führt eher zur Verschiebung des Wertebereichs, weg von einem individuellen Optimalbereich bzw. Idealwert. Zusammengefasst sind Referenzwerte aber durchaus ausreichend, um pathologische Gesundheitszustände widerzuspiegeln, sagt aber nicht immer was über den optimalen Gesundheitszustand aus.

Optimalwerte: Diese basieren auf Forschung und klinischer Erfahrung. Sie helfen dabei, subklinische Mängel und individuelle Unterschiede zu erkennen, bevor sich Krankheiten manifestieren oder bestehnde Erkrankungen sich verschärfen bzw. mehr Symptome mit sich bringen. Hierbei betrachtet man einen engeren Wertebereich, der es zulässt, individuelle Unterschiede und spezifische gesundheitliche Ziele (wie z.B. Schilddrüsenunterfunktion, Rückenschmerzen, Energielosigkeit) zu berücksichtigen. Relevant ist es hier, dass so genannte subklinische Zustände erkannt werden können, bevor manifeste Erkrankungen daraus entstehen können (Stichwort Prävention!).

Subklinisch bedeutet, dass die Symptome keiner, der schulmedizinisch festgelegten, Erkrankung zugeordnet werden können, sondern eher als unspezifisch und als „Lifestyle-Problem“ abgehakt werden. Aber auch Menschen die von einer chronischen Erkrankung betroffen sind, profitieren sehr von Optimalwerten, da sie individuell nach ihren Bedürfnissen supportiv und krankheitsverbessernd eingestellt werden können. Zusammenfassend können wir mit Optimalwerten den Schweregrad der Mikronährstoffverarmung feststellen und Maßnahmen eigreifen, bevor die Symptome auftreten, stärker werden oder zu irreversiblen Krankheiten führen können.

Mögliche Beispiele für Optimal- vs. Referenzwerte sind:

TSH (Schilddrüsen-stimulierendes Hormon): Der Referenzwert liegt bei 0,4-4,0 mlU/L. Symptome einer Unterfunktion treten oft schon bei Werten über 2,5 mlU/L auf. Der Optimalbereich liegt zwischen 0,4-1,5 mlU/L.

Ferritin (Eisenspeicherprotein): Der Referenzwert bei Frauen liegt zwischen 15-200 ng/ml. Ein Wert unter 50-70 ng/ml kann jedoch bereits Symptome wie Energiemangel und Haarverlust auslösen. Optimal wäre ein Wert über 70 ng/ml.

Stell dir den Mikronährstoffmangel im Verlauf folgendermaßen vor:

  • bei einem geringfügigen Mangel treten eher noch keine Symptome auf
  • bei einem subklinischem Mangel (der im Auge der Referenzwerte betrachtet, als noch normwertig eingestuft wird) entstehen immer mehr unspezifische Beschwerden, der zumeist als „Alltagsbeschwerden“ abgetan wird
  • je größer der Mangel wird (meist dann auch nicht nur von einem einzelnem Mikronährstoff), desto eher kommt es dann zu einer charakteristischen Mangelerscheinung und deutlichen gesundheitlichen Einschränkungen.

Wie ermittelst du deinen Mikronährstoffbedarf?

Der Bedarf an Mikronährstoffen variiert je nach Alter, Geschlecht und körperlicher Aktivität. Auch unterschiedliche Lebensumstände wie chronischer Stress,  Schwangerschaft oder Stillzeit können den Bedarf erhöhen. Indem man seine Mikronährstoffversorgung im Blut misst, kann man seinen individuellen Bedarf ermitteln und die Zufuhr von Mikronährstoffen optimieren.

Es gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Mikronährstoffverosgung zu ermitteln:

Bluttests beim Arzt: Ein Arzt kann durch Blutuntersuchungen deinen Nährstoffstatus feststellen und Empfehlungen aussprechen.

Selbsttest-Kits: Heimtests sind praktisch, um einzelne Werte wie Vitamin D zu überprüfen. Für diese Art der Nährstoffanalyse wird häufig Kapillarblut verwendet, das aus der Fingerkuppe entnommen wird. Kapillarblut ist im Vergleich zu Venenblut einfacher zu gewinnen, aber es sind bekanntlich Einschränkungen hinsichtlich seiner wissenschaftlichen Aussagekraft festzustellen.

Selbstbeobachtung: Achte darauf, wie dein Körper auf bestimmte Nahrungsmittel oder Supplemente reagiert. Eigenständige Supplementierung sollte jedoch vorsichtig und gut informiert erfolgen.

Fazit: Mit Mikronährstoffen zu einer besseren Gesundheit

Mikronährstoffe spielen eine Schlüsselrolle für deine Gesundheit. Durch die richtige Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen kannst du dein Immunsystem stärken, deine Energie verbessern und langfristig Krankheiten vorbeugen.

Wenn du immer wieder Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsprobleme oder Energiemangel feststellst, könnte ein Mikronährstoffmangel die Ursache sein. Es lohnt sich, deinen Bedarf durch eine Blutuntersuchung ermitteln zu lassen und gegebenenfalls Mikronährstoffe gezielt zu ergänzen.

So kannst du Mikronährstoffe als Schlüssel zu einer besseren Gesundheit nutzen! Und hier kannst du dir deine Sprechstunde buchen!

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